Lebenslauf in Tabellenform von Friedrich Wilhelm Pusch
1885
Am 5. April in Neuhof bei Ragnit Kreis Tilsit (Ostpreußen) geboren.
1892-1899
Besuch der Volksschule in Ragnit.
1899-1903
Lehre als Steinsetzerlehrling
1903
Beitritt zum Zentralverband der Steinsetzer
1916
Rückkehr als invalider Soldat aus dem 1. Weltkrieg (Lungen-Tbc)
1918
Beitritt der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)
1919
Austritt aus der SPD wegen der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Beitritt zur USPD.
1921
Umzug von Ostpreußen ins Rheinland nach Essen und Moers
1925
Beitritt zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)
1933
Teilnahme am illegalen Kampf gegen den deutschen Faschismus. Im Juni Verhaftung und „Schutzhaft“ im Emslandlager Börgermoor. Er war ein Moorsoldat. Anschließend wurde er in die Konzentrationslager Brandenburg und Oranienburg verschleppt.
1934
Entlassung aus dem Konzentrationslager.
1935
Verhaftungsgefahr im Zusammenhang mit der großen Verhaftungswelle der Wuppertaler Gewerkschaft- und Parteiorganisation. Er flüchtete daraufhin nach Holland nach Den Haag und Amsterdam in die Emigration.
Bis Juni 1940
Teilnahme in verschieden Funktionen am Kampf gegen den deutschen Faschismus.
1940
Verhaftung in Holland und Überführung nach Deutschland nach der Okkupation der Niederlande. Im Dezember Sondergericht in Hamm und Verurteilung zu 3 1⁄2 Jahren Zuchthaus in Lüttringhausen.
1944
Entlassung aus dem Zuchthaus und 4 Wochen später wieder Verhaftung und Einlieferung in das Konzentrationslager Buchenwald. Im Lager Zusammentreffen mit Kameraden aus dem Ruhrgebiet u.a. auch aus Moers. Der Moerser Genosse Adam Erbach rettet als Sanitäter Friedrich Pusch das Leben im Lazarett durch die Beschaffung von Milch für sein Magenleiden aus der SS-Küche in den letzten Tagen der Naziherrschaft.
1945
Selbstbefreiung des KZ Buchenwald durch die Häftlinge mit Unterstützung der amerikanischen Truppen durch ihren schnellen Vormarsch.
1954
Friedrich Pusch ist am 13.11.1954 in Rostock an seinem Magenleiden verstorben.
Text: Klaus Lemnitz
Selbstverfasster Lebenslauf Friedrich Pusch

Häftlingskarte Friedrich Pusch

Verhaftungs-, Überführungs- und Vernehmungsprotokoll von 1940


